Stabilisierung

Was guckst Du ...

Wir beobachten sie natürlich ganz viel: Einmal sucht sie sogar in Gegenwart von Mary, die nur still da sitzt, den Weg zum Napf. Da können wir sehen, wie steif und schwerfällig sie sich noch bewegt, und das Fell schlackert an ihr, als ob es zu groß geworden ist. Eigentlich müßte sie sich mehr bewegen, sie hat doch die letzten Wochen nur still gelegen! Vielleicht braucht sie mehr Anregung und wir überlegen, was einem blindes Tier nutzen könnte.

Monika kauft eine Sisalkugel mit Glöckchen darin und präpariert sie mit Katzenminze. Das Geräusch nimmt Bernice interessiert wahr, aber zur Bewegung und zum Mitspielen verleitet die Kugel sie (noch) nicht.

Yogastunde ...?

Das ist so entspannend!

Ist sie nicht süüüüß, die Kleine? Man möchte sie so gerne kraulen – nur ein bisschen! Doch Streicheln mag sie noch gar nicht, allerhöchstens am Kopf zwischen den Ohren. Und dabei hält sie dann auch eher still, als dass sie es genießt, scheint uns.

„Na endlich! Heute seid ihr aber spät dran! Habe schon versucht, herauszufinden, wo die Dosen stehen ... “
Hier haben wir sie auf dem Sitzhocker angetroffen. Sie wirkt wie ertappt, aber eigentlich ist sie auf der Hut. Es gibt dann auch Gefauche, als wir über sie greifen müssen, um an das Futterequipment zu gelangen.

Einfach nur genial – mit Catmix-Kissen im Katzenbett und selig träumen...

Fressen ist für Bernice etwas, das sie am liebsten alleine tut: Sie geht erst an den Napf, wenn sie sicher ist, das niemand in unmittelbarer Nähe ist. Hier stecken ihr die bösen Erfahrungen vom Futterplatz sicher noch in den Knochen. Doch die Zeitdauer zwischen Befüllen des Napfs und ihrem Gang dorthin wird immer kürzer!

Wir haben die Bachblütenmischung verändert: Als Grundmittel dienen immer noch Star of Bethlehem und Rock Rose, nun ergänzt mit Mimulus (für die nervöse und ängstliche Seite), Olive (gegen tiefe Erschöpfung) und Larch (für mehr Mut und Selbstvertrauen). Darauf spricht sie offensichtlich an! Die volle Wirkung der Mixturen ist nach ungefähr einer Woche gut zu bemerken. Sie macht sich schneller auf zum Napf, selbst wenn wir beobachtend direkt am Türspalt stehen, sie läuft zügiger durchs Zimmer und putzt sich anschließend ausgiebig, ganz nach Katzenmanier – Bernice findet zu typischen Verhaltensweisen zurück. Das finden wir toll! Sogar das KK können wir jetzt problemlos neben ihr reinigen, während sie in der anderen Ecke des Zimmers frisst. Dann wendet sie ab und zu den Kopf zu uns, lässt sich mit ein paar leisen Worten gut beruhigen und frisst weiter.

Um ihr die Katzenwanne als Schlafplatz attraktiver zu gestalten, hat Monika unter die Schlafdecke ein dickes minzebeduftetes Schaffell gelegt. An diesem Abend lag sie dort so früh wie noch nie, seeehr gelassen, an uns überhaupt nicht mehr interessiert und wirkte wie im Rausch! Wir haben begeistert Fotos gemacht - sie schlummerte selig weiter... Herrlich, wie sie alle vier Läufe übereinander legt! Eine Katze, die sich selbst in den Arm nimmt ...

Zur Mitte des Monats hin – wieder naht ein Vollmond – haben wir keine einfachen Tage. Wir kennen das schon, dass ihre Befindlichkeit tageweise stark schwankend ist: muntere Phasen wechseln mit völliger Zurückgezogenheit und gelegentlicher Aggression (Fauchen, sobald wir das Zimmer nur betreten). Immerhin, sie verteidigt ihr Revier. In diesen Tagen Mitte April kommen wir in Not, das KK überhaupt noch sauber machen zu können, weil sie es nur tief in der Nacht zum Fressen verlässt. Warum? Wieso? Das allabendliche Vorlesen ist das Einzige, was ihr wohl zu tun scheint. Der Helenenhof kann uns wieder beruhigen, das Verharren im KK ist ein sehr normales Verhalten für Heimtiere, weil sie sich dort innerhalb ihrer Duftmarkierungen am sichersten fühlen.

Wir versuchen alle Tricks: Catnips und ein neues superweiches Katzenbett sollen sie herauslocken. Es ist wirklich eine herausfordernde Aufgabe, in solchen Phasen den langen Atem zu bewahren. Vor allem, weil Bernice uns bislang mit Fortschritten so sehr verwöhnt hat! Nie hätten wir gedacht, dass sie so schnell aus ihrer Schutzhaltung herauskommt, sich dieses Zimmer als Revier nimmt und sich an uns gewöhnt.

Die Wende im KK-Problem bringt das Osterpäckchen von der Sabine R.: fünf ihrer wunderschönen Catmix-Kissen für unsere Samtpfote. Nicht viel später lag Bernice auf einem blauen Kissen im Katzenbett! Inzwischen hat sie das Bett akzeptiert. Jetzt liegt sie beim Vorlesen zuweilen dort, am liebsten möchte man die Hand ausstrecken und nur mal eben ein wenig streicheln. Aber wir halten uns zurück. Bernice schnarcht übrigens.

Sandra P. vom Helenenhof brachte uns auf die Frage: Wofür würde eure Katze morden? Das herauszufinden, um ein unschlagbares Lockmittel zu haben, wäre in vielen Situationen hilfreich. Bernice mag wohl sehr gerne Schlagsahne, aber es hilft nicht immer. Jetzt ist Freitags immer Sahne-Tag, weil sie doch an einem Freitag zu uns kam... Auch über ein bisschen Leberwurst hat sie sich gierig hergemacht, aber die ist wegen des Schweinefleischs nicht geeignet (selbst die Geflügelleberwurst besteht fast zur Hälfte aus Schwein!). Jetzt machen wir Leberwurst in Eigenproduktion - cat-like!

Wir finden, dass Bernice inzwischen mehr Anregung und Bewegung vertragen kann und legen das Trockenfutter nicht mehr einfach in den Napf, sondern gestalten ein Suchspiel daraus: In den verschiedensten Winkeln des Zimmers, auf dem Sitzhocker, im Sisalball und an der Schwelle legen wir Cracker aus, die sie wittern und sich suchen muss. Bernice spielt mit: Am nächsten Tag sind einiger Stellen leer! Seitdem streift sie öfters durchs Zimmer. Spielzeug und Kratzmatte hat sie wohl bislang bemerkt und beschnuppert, aber noch nicht aktiv benutzt. Sie setzt oft ihre Nase ein, wenn etwas Neues da ist.

Die verstärkte Bewegung hat deutlich Auswirkungen auf ihren Körper und Muskeltonus: Sie läuft jetzt flüssiger in der Bewegung, nicht mehr so steif, und die Hinterbeine sind kräftiger geworden. Mit dem Trockenfutter legen wir jetzt auch eine Lockspur aus ihrem Zimmer hinaus in unseren großen Büroraum, damit sie dort entlang ihr Revier erweitern kann.

So langsam spielen wir uns ein miteinander: Bernice tappt zum gefüllten Napf und wir dürfen derweil ungestört ans KK. Das anfängliche Misstrauen ist einer gelassenen Wartehaltung gewichen. Wenn wir ihr zu lange brauchen, weicht sie auch ins Katzenbett oder in einen Versteckwinkel aus.

Gelegentlich trifft sie im Katzenklo auch mal daneben, wohl eher unabsichtlich. Dann ist es wohl haarscharf über die Kante gegangen. Möglicherweise ist sie sich der Ausdehnungen des KK nicht so sicher. Wir haben Pappe drunterliegen und darunter ist eine Folie. So ist es kein Problem, im Falle des Falles wird einfach die Pappe (die alles wunderbar aufsaugt) ausgetauscht. Inzwischen steht das KK etwas von der Wand weg, vielleicht war es ihr auch etwas beengt. Seither ist nämlich nix mehr daneben gegangen.

Wenn wir mit ihr leise sprechen und sie direkt ansprechen, hebt sie uns inzwischen den Kopf entgegen und macht dabei die Augen weit auf, dann legt sie sich wieder hin, und schließt entspannt die Lider. Ein echtes Schlitzauge!

In der letzten April-Woche lässt Bernice es zu, dass wir im Raum anwesend sind, während sie frisst. Wir bekamen den Tipp, benutzte T-Shirts von uns im Zimmer hinzulegen, dann wird unser Geruch ihr vertrauter und sie verbindet es nicht mit Gefahr. Jetzt liegt sie gerne mal darauf und legt die Nase in den Stoff. Inzwischen hat sie das ganze Zimmer erobert, immer mal wieder wechselt sie jetzt den Platz: Mal liegt sie hingestreckt mitten im Zimmer, mal hält sie Hof auf dem Sitzhocker, schläft zusammengerollt im Katzenbett oder sucht die gute alte Katzenwanne für eine Sofastunde auf.

Mit der dritten Bachblütenmischung – Star of Bethlehem, Rock Rose, Mimulus, Clematis (für die Neugier auf die Welt) und Elm (für den inneren Kick, aus sich rauszugehen) – wird sie sichtbar neugieriger und aktiver. Sie ist überall im Zimmer auf Tour, liegt mal hier, mal dort, blickt gelegentlich zur offenen Tür, lässt sich von Geräuschen (Fotoapparat oder Computertastatur) nicht mehr stören. Abends steht sie plötzlich im Türrahmen, schnuppert eine Weile neugierig und schubbert mit dem Kopf am Türrahmen, bevor sie wieder kehrt macht. In der Nacht frisst sie sogar die Crackerspur VOR der Tür zur Hälfte weg.

Mit Marys Hemd macht sie es sich gerne bequem

Manchmal riskiert sie auch schon einen Blick über das Zimmerchen hinaus

In diesen wenigen Wochen hat sich schon so viel entwickelt. Wir sind immer wieder froh und regelrecht verliebt in dieses noch immer so scheue Wesen.

Post für Bernice! Auch Britta W. möchte ihr etwas Gutes tun.

 

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