Das Jahr danach

Bianca kauert sich im dunklen Winkel eng zusammen.

Bianca erkundet zum ersten Mal den Garten.

Nickerchen auf dem alten Sofa: Hier ist es gemütlich ...

Bei uns tut sich mit der Bereitstellung einer Pflegestelle für den Helenenhof schnell etwas. Zum Jahreswechsel 07/08 bittet uns das Tierheim, ein besonders problematisches Katzenpärchen – „Bernhard und Bianca“, ca. 6 Monate alt – aufzunehmen, um es an menschlichen Kontakt zu gewöhnen. Seit die beiden im Katzenhaus untergebracht sind, verkriechen sie sich auf einem Dachbalken im letzten Winkel und scheuen die Nähe zu Mensch und Tier. So sind sie natürlich nicht vermittelbar, und wir sagen zu, sie für eine Weile im Jula-Zimmer zu beherbergen.

Bernhard ist nach einer Woche handzahm und will toben und raufen, aber Bella und Sharli mögen ihn nicht. So zieht er nach nur drei Wochen schon wieder zurück ins Katzenhaus und lebt sich in der Jugendbande dort schnell ein. Schließlich findet er ein festes Zuhause, lebt jetzt vor allem gerne draußen und ist ein glücklicher Kater.

Bei Bianca dauert es gut acht Wochen, bevor sie sich vorsichtig an bereitgelegte Cracker traut. Die Hand, die darüber – ein wenig zu tief – in der Luft „hängt“, streift dabei schon mal wie ganz zufällig ihren Kopf. Nur keinen Finger extra bewegen! Nach weiteren zwei Wochen ist das Eis endgültig gebrochen, ein vorsichtiges Vertrauen wird spürbar. Bis Mai entwickelt sich Bianca langsam aber sicher in dieser Richtung weiter, und es stellt sich die Frage, ab wann sie in die Vermittlung gehen soll. So wie wir sie kennen gelernt haben, würde ein Wechsel einen herben Rückschlag für sie bedeuten, einschließlich der Gefahr, dass sie den Vertrauensbruch auf Dauer übel nehmen und sich neuen Menschen nicht mehr öffnen würde.

Und wie es so ist – wir geben die Pflegestelle auf und behalten Bianca als unsere Dritte. Sie ist etwa gleich alt wie Sharli, und wir hoffen, dass die beiden Jungtiere sich vor allem miteinander beschäftigen und Bella damit nicht unter Stress gerät.

Leider gestaltet sich das Zusammenleben aller drei nicht so einfach wie wir uns das vorgestellt haben, Bella und Bianca kommen miteinander gar nicht gut aus. Bella vertreibt die Kleine, sobald sie nur ahnt, dass sie in der Nähe ist. Immerhin – sie toleriert, dass Bianca im Dachgeschoss ihren Bereich hat, dort lässt sie sich nur noch selten blicken. Sharli ist nach beiden Seiten die Ausgleichende, zieht mit Bella auf Abendrunde und tobt mit Bianca herum. Nach und nach spielt sich eine labile Balance ein.

Dann gibt es einen heftigen Zusammenstoß zwischen Bella und Bianca und die Kleine verschwindet noch vor der Abendfütterung nach draußen und taucht nicht mehr auf! Auch am nächsten Morgen lässt sie sich nicht blicken … so ein Mist! Wir drehen ziemlich am Rad, weil wir nicht wissen, ob sie von Bella nun genug hat und gar nicht mehr zurückkommen wird. Auch kennt sie bislang nur den Garten – und jetzt ist sie zur Haustür raus!

In unserer Not melden wir uns bei der Tierkommunikatorin, die bereit ist, einen Kontakt zu ihr herzustellen. Ihre Antwort: „Auf Anhieb hatte ich das Gefühl, dass sie noch lebt, dass sie verstört ist und vor den anderen beiden Katzen nun Angst hat oder sich verunsichert fühlt, aber schon gerne wieder zurück kommen möchte. Ich werde heute Abend und gegebenenfalls auch am Wochenende versuchen zu ihr Kontakt zu bekommen, was allerdings manchmal etwas dauert, wenn das Tier verstört ist. Ich habe aber das Gefühl, dass sie einfach Zeit braucht um sich wieder zu beruhigen und schon gerne wiederkommen will.“

Über Nacht lassen wir die Terrassentür einen Spalt offen, damit sie jederzeit hinein kann. In den frühen Morgenstunden der zweiten Nacht weckt unseren unruhigen Schlaf ein leichtes Tappen auf der Treppe nach oben: Sie ist zurück!! Hungrig und müde ist sie, und offenbar froh, wieder im Warmen und Trockenen zu sein.

 
Dann geht das Leben mit unseren Katzen erst einmal ganz normal weiter. Winter, Weihnachten, Jahreswechsel – die kalte Zeit ist auch für unsere Fellnasen eine geruhsame Rückzugsphase.

 

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