Betreff: Jula (Bernice)

Eine sehr aufmerksame Zuhörerin

In diesen Wochen steht vor allem der Versuch im Mittelpunkt, auf welchem Weg auch immer Zugang zu Bernice zu finden. Wir spüren, dass das Katzenradio ihr sehr gut tut, and sie unsere Gesellschaft genießt, aber ab und an werden wir etwas ratlos, scheinen sie ja schon damit zu „überfordern“, wenn wir auch nur einen vorsichtigen Versuch machen, ihr den Kopf zu streicheln.

An die Kommunikatorin Heidi F. haben wir zehn Fragen geschickt, die uns wichtig erscheinen, vorneweg vor allem die Frage, mit welchem Namen Bernice von uns gerufen werden möchte. Wir haben den Eindruck, dass der durch das Tierheim ausgewählte Name nicht zu ihr passt. Auch im täglichen Reden mit ihr ist es nicht leicht, diese Silben ruhig und besänftigend auszusprechen, vor allem mit dem zischenden „-sss“ am Ende. So verwenden wir oft verschiedene Kosenamen: „Tigerin“, „Maus“ und nicht selten ein liebevolles „Kleine“. Die weiteren Fragen sollen vor allem dazu dienen, genauer die Bedürfnisse von Bernice kennenzulernen und herauszufinden, ob wir das richtige Gespür haben.

Das Kommunikationsprotokoll lässt nicht lange auf sich warten. Wir sind sehr bewegt, als wir Bernices Antworten lesen.

- Hallo Bernice.
Bernice macht auf mich einen sehr zurückgezogenen, misstrauischen Eindruck. Es ist als würde sie sich ein wenig in eine Ecke zurückziehen und aus dieser geschützten Ecke heraus sehr leise antworten: Hallo.

- Maria und Monika haben mich gebeten mit dir zu reden. Sie haben ein paar Fragen an dich, weil sie möchten gerne, dass es dir ganz gut geht. Bist du bereit diese Fragen zu beantworten?
Bernice wieder ganz leise: Wenn sie das gerne möchten, dann werde ich das für sie tun.

- Maria und Monika möchten als erstes gerne wissen, mit welchem Namen du gerne gerufen werden möchtest.
Bernice: Bernice ist wirklich nicht mein richtiger Name. Aber ich möchte keine Ansprüche stellen. Es wird schon so viel für mich getan.

- Maria und Monika möchten von Herzen gerne noch mehr für dich tun, alles was sie können. Und dich bei deinem wahren Namen zu nennen wäre ihnen eine Freude, wenn es deine Freude ist.
Bernice: Ich heiße Jula.

- Habe ich es richtig verstanden? Jula? Oder Julia?
Jula: Nicht Julia. Ich heiße Jula. Jula ist sanft. Jula hat eine sehr sanfte Energie. Ich brauche sehr viel Sanftheit um auch innerlich wieder mehr und mehr sanft zu werden. In mir ist alles so kreuz und quer. Da ist nichts ruhig und sanft. Dieser Name kann mir aber helfen, dass es wieder sanfter in mir wird mit der Zeit. Ich muss den Namen oft hören – ganz leise und sanft ausgesprochen.

- Wie fühlst du dich derzeit bei deinen Menschen?
Jula: Besser als je zuvor. Aber immer noch voller Angst. Ich werde in der Hauptsache von der Angst regiert. Die Angst ist in mir, sie wohnt in mir, sie ist da eingezogen und nicht mehr ausgezogen. Aber ich fühle mich trotzdem besser als je zuvor.

- Gibt es noch Stellen an oder in deinem Körper, die dir weh tun?
Jula: Manchmal tut mir die Bewegung in der Hüfte weh. Die Gelenke sind da nicht so ganz in Ordnung, aber ich möchte nicht, dass man da jetzt was macht, denn ich habe viel mehr Angst vor einem Arztbesuch und vor einer Untersuchung als es sich für diese geringen Schmerzen lohnen würde. Und es ist ja auch nicht immer. Und manchmal tut mir ein bisschen der Kopf weh. Das hat aber etwas mit meinen Augen zu tun. Es ist anstrengend so ganz blind zu sein und durch diese Anstrengung verspanne ich mich so, dass ich manchmal Schmerzen im Kopf spüre. Also es ist mehr seelisch bedingt und durch die Anspannungen. Sonst spüre ich keine Schmerzen.

- Womit können deine Menschen dir deinen Lebensraum angenehm gestalten?
Jula: Ich möchte gerne einen Lebensraum in dem ich viel Weichheit und Sanftheit spüren kann. Ich mag keine eckigen Gegenstände. Ich mag es gerne, wenn alles schön rund ist. Und weil ich so gar nichts sehen kann – wirklich gar nichts – lebe ich sehr im Fluss der Energien. Ich spüre ganz genau wie die Energien durch den Raum fließen. Es ist mir daher sehr, sehr, sehr wichtig, dass der Raum so eingerichtet ist, dass die Energien übermäßig in voller Harmonie fließen. Das wäre wunderbar, wenn darauf in der Hauptsache geachtet werden kann. Dabei kann die Lehre des Feng Shui sehr behilflich sein. Dies ist eine wunderbare Lehre. Ich möchte sehr gerne, dass mein Raum nach dieser Lehre eingerichtet ist damit ich mich in dem leichten und harmonischen Fluss dieser Energie dann bewegen kann.

- Welche Anregungen und welche Unterhaltung würdest du dir von deinen Menschen wünschen?
Jula: Das ist schwer zu sagen, denn ich kann nicht sehr viel unternehmen. Ich brauche dies eigentlich auch nicht so. Was einfach sehr wichtig für mich in erster Linie ist, dass ich meine innere Harmonie wieder finden kann. Dies sollte als erstes in Augenschein genommen und angegangen werden. Dies geht nur über energetische Arbeit. Wenn ich dann irgendwann wieder leichter innerlich fließe und mich auch wieder mehr beruhigen und entspannen kann, wenn ich das wieder gelernt habe, dann könnte ich mir überlegen wie ich unterhalten werden könnte. Aber in meinem jetzigen Zustand möchte ich sehr viel lieber erst mal zur Ruhe kommen mehr nicht. Was ich mir noch gut vorstellen könnte wäre, wenn eine andere Katze mit dem gleichen Schicksal wie ich es habe, meine Gesellschaft teilen würde. Eine andere Katze, die auch blind ist und ruhig und mit der ich mich dann unterhalten könnte. Dann würde ich mich nicht so viel alleine fühlen.

- Wie viel Nähe bzw. wie viel Freiraum möchtest du haben?
Jula: Eigentlich wünsche ich mir die Nähe, aber ich kann sie nicht ertragen und auch nicht annehmen, so lange die Angst so fest in mit wohnt. Daher bin ich in diesem Bereich sehr im Zwiespalt. Ich wünsche mir Nähe, aber ich habe Angst davor.

- Welche Art der Berührung ist für dich wohltuend?
Jula: Ich habe Angst vor jeder Art von Berührung. Wenn ich keine so große Angst davor hätte, dann hätte ich gerne eine sanfte Berührung der Hände auf meinen Körper. Nicht streicheln und nicht kraulen. Sondern einfach das sanfte Auflegen der Hände auf meinen Körper, so dass ich Schutz und Liebe spüren kann. Dies könnte mir auch Heilung geben.

Ein trauriger Blick ...

- Deine Menschen wünschen sich von dir deutlichere Signale, damit sie dich besser verstehen können. In welcher Weise könntest du ihnen das geben?
Jula: Ich kann es nur durch meinen Ausdruck in den Augen geben. Ich bin ängstlich darin Lautäußerungen zu geben und ich bin ängstlich darin mich körperlich deutlich auszudrücken. Ich kann es auch nicht so gut. Ich habe es nie richtig gelernt. Ich kann es daher nur durch meine Augen. Ich hoffe, dass sie sich noch ausdruckstark genug geben können.

- Nur wenn du es gerne erzählen magst, möchten deine Menschen wissen, was du früher erlebt hast.
Jula: Nichts schönes. Ich habe die Gefühle in mir von nicht geliebt werden, verstoßen werden, überflüssig sein, nicht gut genug zu sein, andere sind besser, nicht gebraucht zu werden. Diese Gefühle habe ich in mir. Es sind unzählige Dinge, die diese Gefühle ausgelöst haben und ich war bei verschiedenen Leuten in meinem Leben. Die letzten, bei denen ich war, die habe ich niemals gesehen, denn als ich bei ihnen war, da konnte ich schon nicht mehr sehen. Ich will jetzt nicht mehr umziehen und die Menschen wechseln. Das würde ich nicht überleben, denn ich hatte bisher kein Zuhause, weil ich immer wieder mein Zuhause verlassen musste bevor ich angekommen bin. Ich habe sehr viele Seelenteile verloren, und mit ihnen ist meine Kraft verloren gegangen, meine Kraft, mein Mut, mein innerer Frieden, meine Ruhe, mein Selbstvertrauen.

- Glaubst du, dass eine sehende Katzengefährtin für dich eine Hilfe wäre? Oder hättest du lieber, so wie du vorher erklärt hast, eine Katze mit dem gleichen Schicksal wie du – also eine blinde Katze?
Jula: Ich sehne mich nach einer Katzengefährtin. Ich sage bewusst Gefährtin, denn ein Kater darf es nicht sein. Der würde mir Angst machen. Kater haben mich schon oft sehr schlimm zugerichtet. Und ich habe nicht die Möglichkeit mich gegen sie zu wehren, weil ich nicht sehen kann. Ich habe große Angst vor Katern. Aber ich fürchte mich auch ein wenig vor einer sehenden Gefährtin, weil ich nicht weiß ob sie mich verstehen kann. Und weil ich einfach auch nicht weiß, ob sie genug Verständnis für mich aufbringen kann oder ob sie irgendwann einmal ungeduldig wird. Das würde mich sehr traurig machen und ich wäre noch mehr verletzt. Deshalb habe ich gesagt, ich hätte gerne eine blinde Katze. Aber wenn es eine sehende gibt, die ganz sanft und zart und liebevoll mit mir umgehen kann und dies wirklich macht, dann wäre ich schon auch über diese froh. Aber ein wenig ängstlich wäre ich anfangs ganz bestimmt.

- Ich danke dir für das Gespräch, Jula, und werde deine Wünsche an deine Menschen weiter geben. Alles Gute für dich.
Jula: Ich sage auch herzlichen Dank. Es hat mich angestrengt zu reden, aber ich bin froh es getan zu haben.

 

Jula. Unsere Jula. Die sanfte tapfere Jula.

Als Mary sie mit diesem Namen anspricht, hebt sie den Kopf in ihre Richtung. Dieser Name hat einen schönen warmen Klang und wir können alle Zuneigung für sie hineinlegen...

 

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